Luttach

Luttach

Meereshöhe: 970 m

Der Talboden von Luttach war einst auf wenige Bauernhöfe aufgeteilt, die heute noch bestehen. Sie heißen Stockmair, Lindemair, Hofer, Maurlechn und Mair zu Pirch. Während des mittelalterlichen Siedlungsausbaues wurde auch am schattseitigen Herrenberg Höfe angelegt. Die Steinerhöfe (Ober- und Unterstein), entstanden durch Teilung eines großen Urhofes, sind besonders beeindruckend.  Sie liegen wie auf einer großen Terrasse hoch über dem Tale. Auffällig ist, dass man den Luttacher Berg nie für die Besiedlung in Betracht gezogen hat, obwohl seine Hänge nicht steiler als andere sind. Aber sie erstrecken sich gegen Norden und das verhieß für den Feld- und Ackerbau nichts Gutes. Heute ist der nicht sehr ausgedehnte Talboden ziemlich dicht besiedelt. Die Pfarrkirche liegt auf dem Kirchbichl und ist dem heiligen Sebastian geweiht. Am Sebastianitag (20. Jänner) pilgerte früher das ganze Ahrntal nach Luttach, um vom Kirchenpatron die Gesundheit zu erbitten.

Luttach hat sich als erstes Dorf im Ahrntal dem Fremdenverkehr verschrieben. Hier gab es schon vor dem 1. Weltkrieg die schönsten Gasthöfe und die meisten Gäste. Sie kamen damals nicht nur mit der Tauferer Bahn, sondern als Bergsteiger auch über die "Herrenwege" von den Zillertaler Alpen herunter, die teilweise das österreichischen Militär angelegt hatte. Der wichtigste war der Weg zum Schwarzenstein, aber auch wer Dreitausender, wie den Turnerkamp, den Möseler oder den Hochfeiler besteigen wollte, nahm mit Vorliebe Luttach zum Ausgangspunkt seiner Tour. Nach dem 2. Weltkrieg knüpfte Luttach an seine touristische Vergangenheit fast nahtlos an und übertrumpfte teilweise sogar das viel größere Taufers. Auch heute noch leben die Luttacher vor allem vom Fremdenverkehr, von der Land- und Forstwirtschaft und von verschiedenen Dienstleistungsberufen. Manche pendeln zwar zur Arbeit in die Industriezonen von Sand und Bruneck, aber es sind nicht viele, Luttach ist kein typisches Pendlerdorf.

 

 

Text: Dr. Rudolf Tasser