Naturbewusst gärtnern

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Naturbewusst gärtnern

Naturbewusst gärtnern mit torffreiem Substrat 

Der Großteil der handelsüblichen Blumenerden und Kultursubstrate besteht aus Hochmoortorf. Torf wird aus Jahrtausend alten Mooren gewonnen, die zu den gefährdetsten Ökosystemen weltweit gehören. Beim Torf-Abbau werden diese komplexen Feuchtgebiete trockengelegt und zerstört. Außerdem haben Moore eine wichtige Klimafunktion: sie speichern große Mengen an CO₂ im Boden, mehr als jedes andere Ökosystem der Welt. Durch den Verzicht auf Torf im Garten trägt man zum Erhalt der wertvollen Naturlandschaften bei und verhindert die Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase.


Augen auf beim Erdenkauf

In den meisten Südtiroler Gärtnereibetrieben gibt es mittlerweile Erdmischungen, die torfreduziert oder zu 100 % frei von Torf sind. Materialien wie z.B. Holzfaser, Rindenhumus, Grünschnitt, Kompost, Sand und Ton dienen dabei als Ausgangsstoffe. Sogenannte Bio-Erden sind nicht automatisch torffrei.

In torffreier Erde entwickeln Pflanzen eine kompaktere Wuchsform, was das Risiko von Brüchen reduziert. Trotz des langsameren Wachstumsstarts sind die Pflanzen später vitaler, stressresistenter und widerstandsfähiger gegen Trockenheit.

 

Tipps für den Umgang mit torffreien Substraten:

Torferden lassen sich zwar ausgezeichnet ersetzen, beim Umgang mit torffreien Substraten müssen aber einige Aspekte beachtet werden:

Gießen: die Wasserspeicherung im Substrat kann je nach Zusammensetzung variieren:

o   Luftige Substrate mit hohem Holzfaseranteil erfordern häufigeres Gießen.

o   Substrate mit mehr Kompost-, Sand- oder Rindenhumusanteil sollten öfter und in kleinen Mengen gegossen werden, damit sich das Substrat gut vollsaugen kann. Vorteil: Diese Substrate können sehr lange Wasser speichern.

o   Achtung: Substrate trocknen an der Oberfläche schnell aus, bleiben darunter aber häufig feucht. Eine regelmäßige Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit mittels Fingerprobe ist daher empfehlenswert.

Düngung: Die Verwendung stickstoffhaltiger organischer Dünger wie z.B. Hornspäne oder Schafwollpellets ist notwendig, da die Mikroorganismen im Substrat selbst Stickstoff binden (Stickstofffixierung). Durch eine zusätzliche Sommerdüngung (z.B. organischen Flüssigdünger) ist auch genügend Stickstoff für die Pflanzen verfügbar. Auch Jauchen und Komposttees können als natürliche Düngemittel eingesetzt werden, um Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen und das Bodenleben zu fördern.

Lagerung: Alle Substratsäcke sollten immer kühl, trocken und schattig gelagert und innerhalb von einem Jahr aufbraucht werden. Das Substrat sollte zwischendurch auf Geruch und Schimmel kontrolliert werden, andernfalls kann es im Kompost verwendet werden.

Text: Sara Nicli

h9ps:// naturimgarten.laimburg.it


Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie uns über die E-Mail naturimgarten@laimburg.it oder erfahren sie mehr über „Natur im Garten“ unter https:// naturimgarten.laimburg.it

 

Tipp:

In folgenden Gemeinden kann Kompost kostenlos abgeholt werden: Bruneck, Eppan, Naturns, Neumarkt, Sand in Taufers, Schabs, Schlanders und Ritten.


Naturbewusst gärtnern mit torffreiem Substrat

26.03.2024